Festnetze
Verdrillte Kupferkabel, die bereits Endes des 19. Jahrhunderts zur
Übertragung von Telefongesprächen genutzt wurden, sind in vielen
Haushalten heute noch die Basis für leistungsfähige
Telekommunikationsanschlüsse und -dienste. Die verwendeten
Protokolle haben sich im Laufe der Jahrzehnte verändert, von
analoger Telefonie über digitale Telefonie (ISDN) hinzu reinen
DSL-Varianten
Glasfaseranschlussnetze
Die auch langfristig zukunftssichere Anschlussvariante bietet
bereits heute technische Bandbreiten, die jenseits der aktuellen
Kundenbedürfnisse liegen. Während das Bandbreitenpotenzial von
DSL-Anschlüssen weitgehend ausgeschöpft ist und bei HFC-Netzen keine
nennenswerten Steigerungen zu erwarten sind, lassen sich mit
Glasfaseranschlussnetzen bereits in der ersten Ausbaustufe
Bandbreiten von 1 GBit/s und mehr realisieren - und zwar über
Strecken von 10 km und mehr. Das entgültige Leistungspotenzial von
Glasfaserkabeln ist derzeit nich nicht abzusehen, da die
opto-elektrischen Wandler an den Enden einer Glasfaserleitung einer
permanenten technologischen Weiterentwicklung unterliegen. Das
Medium Glasfaser ist jedoch in jedem Fall zukunftssicher.
Kabel-TV-Netze/HFC
Die ursprünglich Mitte der 1980er Jahre als alternative
Trägerplattform für aufkommende private Fernsehsender gebauten Netze
werden heute nicht mehr nur TV-Signalübertragung sondern genutzt um
leistungsfähige Breitbandanschlüsse bereitzustellen. Da bereits
große Teile des Kernnetzes auf Glasfaserbasis umgestellt wurden,
spricht man heute von Hybrid Fiber Cable-Netzen (HFC). Moderne
HFC-Netze bieten heute als Shared Medium eine Gesamtbandbreite von
10 GBit/s, die es auf die verschiedenen Dienste wie Fernsehen,
Internet und Telefonie aufzuteilen gilt. Technisch wird dieses auf
Basis des DOCSIS-Standards (Data over Cable Service Inferface
Specification) umgesetzt.
Mobilfunk
Von der zweiten Generation (GSM = Global System for Mobile
Communications) über die dritte Generation (UMTS = Universal Mobile
Telecommunications System) bis hin zur vierten Generation (LTE =
Long Term Evolution) hat der Mobilfunk sich fundamental verändert.
Dabei hat ein fundamentaler Wandel bereits stattgefunden: Während
die GSM-Netze seinerzeit noch rein für die Übertragung von
Sprachtelefonie konzipiert wurden, war mit UMTS bereits ein
Mischbetrieb zwischen breitbandiger Datenübertragung und
Sprachtelefonie möglich. Moderne LTE-Netze hingegen sind reine
Datenübertragungsnetze, bei denen die Sprachübertragung über reine
Softwarelösungen ermöglicht wird (s.a. VoIP). Neue Technologien der
fünften Generation versprechen eine weitere Steigerung der
Leistungsfähigkeit.
Voice-over-IP
Während früher eigene Netze für die Übertragung von schmalbandigen
Telefongesprächen gebaut wurden, werden die Sprachinformationen
heute über die breitbandigeren Datennetze mit Hilfe des Internet
Protocols (IP) übertragen. Die immer weiter steigenden Datenmengen
in unseren digitalen Transportnetzen werden immer weniger durch
Telefongespräche verursacht. Sprachtelefonie ist heute nur noch ein
(schmalbandiger) Dienst unter vielen anderen, für den sich der
Betrieb eines eigenständigen Netze (ISDN) nicht mehr wirtschaftlich
vertreten lässt. Da das Internet ursprünglich jedoch nicht zur
Übertragung echtzeitkritischer Daten konzipiert wurde, waren und
sind einige Erweiterungen notwendig, um eine gute Qualität der
Sprachübertragung zu gewährleisten.
WLAN
Familie von Funktechniken, die letztlich Anschlusskabel ersetzen,
erleichtert den Nutzer den Zugang zu Datennetzen und fördert dadurch
die Intensität der Nutzung von mobilen Anwendungen. Der um die
Jahrtausendwende aufkommende Standard IEEE 802.11b der
amerikanischen Verbandes der Elektroingenieure führte zu einer
völlig neuartigen mobilen Nutzung in sogenannten Public Hotspots.
Damit war es einer breiten Nutzerschicht möglich, in Cafés,
Restaurants oder an anderen quasi-öffentlichen Orten kostengünstig
(da meist unentgeltlich) mit einer Bandbreite von 2 MBit/s als
Shared Medium einen Internet-Zugang zu nutzen. Aber auch im privaten
Heim haben sich derartige drahtlose Netzzugangsvarianten etabliert -
aktuelle Hotspots nach dem 802.11ac- oder ax-Standard bieten Bandbreiten von
derzeit bis zu 1,3 GBit/s. So findet die mobile Nutzung von
Smartphones, Tablets oder Notebooks häufig nicht über Mobilfunknetze
sondern über Festnetzanschlüsse mit WLAN-Zugang statt.